2. Etappe: Von Oberndorf nach Tübingen

Aber am nächsten Morgen, pünktlich zum Aufstehen setzte der Regen wieder ein. Was für ein Schlamassel. Also hieß es im Regen alle Sachen packen und Zelte abbauen. Alles Nasse packten wir in Müllsäcke undverfrachteten es ins Auto. Die wasserdichten Fahrradtaschen wurden auf die Räder geschnallt und alle Fahrer trugen ihre Regenponchos. Die Sonnenbrillen wurden weggepackt und nach einem „romantischen“ Frühstück im Regen unter dem Dach der Grillstelle ging es los auf unsere Etappe von Oberndorf nach Tübingen, eine Strecke von etwa 70 km.

Es sollte den ganzen Tag regnen. Glücklicherweise machte uns der Regen irgendwann auch gar nichts mehr aus und so fuhren wir Kilometer um Kilometer entlang des Neckars. So manche Steigung musste erklommen werden, was ganz schön anstrengend war, aber nach jeder Steigung kam auch wieder eine tolle Abfahrt auf der wir uns ausruhen konnten. Nach 55 km Regenfahrt war unser Reiseproviant aufgebraucht und wir hatten alle einen Bärenhunger. In Rottenburg beschlossen wir eine Pause einzulegen. Wir „überfielen“ eine Dönerbude, denn ein voller Bauch macht viel zufriedener. Der Besitzer wies sogar andere Gäste mit den Worten „sorry, ich bin voll!“ ab. Frisch gestärkt ging es auf die letzten 12 km unserer Etappe.

Doch kurz nachdem wir wieder unsere Fahrt aufgenommen hatten, kam es zum ersten Unfall. Bei der nassen Witterung ist Sevgi gestürzt   und konnte die Fahrt nicht fortsetzen (Sevgi:“ Zum Glück hatte ich einen Helm auf!“). Zur Sicherheit riefen wir Tanja an. 20 min später war das Fahrrad auf das Auto geschnallt, Sevgi saß im Auto und wir konnten die Fahrt fortsetzen. Zum Glück lag keine schwerwiegende Verletzung vor. Gegen 18 Uhr hatten wir das CVJM Haus in Tübingen erreicht, wo wir die Nacht verbringen sollten.

Die Zimmer wurden bezogen und es wurde geduscht (oh, welch Wohltat!). Nach dem Abendbrot gab es Freizeitangebote, wie einen Billardtisch oder Tischkicker, auch viele Gesellschaftsspiele waren vorhanden.

Aber jetzt hatten wir ein riesiges Problem. Es gab in unserer Unterkunft kein Fernsehgerät und das WM Halbfinale zwischen Brasilien – Deutschland wollten wir doch gerne anschauen. Mit meinem Internetstick versuchte ich einen Stream über mein Laptop herzustellen, aber das funktionierte nur schlecht bis gar nicht. Zum Public Viewing  wären wir mit 25 Personen nur schlecht reingekommen und dafür war das Spiel auch einfach zu spät. Als Retter in der Not erschien der FSJ-ler des CVJM-Hauses der uns anbot, oben im Haus bei ihm zu schauen. So konnten wir noch das ein oder andere Tor dieses unfassbaren 7:1 sehen. Zu erwähnen ist hier noch, dass Herr Nestele die Tore 2, 3 und 4 verpasst hat (obwohl er zum Public Viewing gegangen war!!), weil er nach dem 1:0 eine Jubelzigarette außerhalb der Kneipe geraucht hatte. J

So ging ein ereignisreicher Tag zu Ende und die Schülerinnen und Schüler freuten sich schon darauf, am nächsten Tag auszuschlafen.