Poetry-Slam

Im Oktober startete das „Poetry-Slam-Projekt“ der 8. Klassen.

Der Poetry-Slam ist ein Dichterwettstreit, bei dem es darum geht mit einem selbst geschriebenen Text das Publikum so zu begeistern, dass man zum Sieg „geklatscht“ wird. Unter der Leitung von Frau Katja Metz hatten die Schülerinnen und Schüler vier Wochen Zeit zu schreiben, was das Zeug hielt.

Am 27.10.2011 war der große Auftritt vor Eltern und Lehrern in der evangelischen Kirche. Im Finale standen: Steven Manthey, Merve Öcal und Andreas Schwarz.

Der Siegerpokal ging an Steven (8b) mit folgendem Text:

 

Anno 2011! Der Mensch hockt auf seiner Couch mit 2 Promille und muss – grob gesagt – nichts tun um zu überleben. Er bekommt Hilfe vom Staat. Versteht mich nicht falsch – ich respektiere jeden, der jeden Tag arbeitet oder wirklich kämpfen muss, um sich über Wasser zu halten. Aber dass so viele Menschen zu Hause sitzen und es sich trotzdem gut gehen lassen obwohl sie unter diesen Bedingungen vor Millionen von Jahren verhungert wären, das ist eine Perversion. Und der Hammer dabei ist, dass er seine Gesundheit aufs Spiel setzt indem er tagelang in grausamer Kälte vor einem Apple-Store verbringt nur um an ein Handy zu kommen, das schon längst nicht mehr für Kommunikation genutzt wird. Warum? Kann man damit Leben retten? Kann man Terroristen aufspüren? Es ist zum Verzweifeln.

 

Während wir mit unserem Apple iPhone zu Hause sitzen und jede App ausprobieren UI mit den Apps kann man lustige Sachen machen. Während wir so etwas Bescheuertes machen, passiert so viel auf der Welt. Habt ihr gewusst, dass unsere Erde unter der globalen Erwärmung leidet? Ich habe keine Ahnung was das ist, aber das klingt schlimm. Hätten unsere Vorfahren das gewusst, hätten sie die Kastration viel früher erfunden… das spart Zeit, Schmerzen und Nerven. Und wir machen uns unsere Welt kaputt oder manche sitzen zu Hause und machen nichts, aber so was von gar nichts, dass die Welt gar nicht darunter leidet. Und es gibt so viele davon! Wusstet ihr, dass es rund 200 000 „Hartzler“ in Deutschland gibt? Das ist keine Lüge, ich kann es beweisen – ich habs gegoogelt. Wir sind alle Teil von diesem globalen Unglück, sogar ich! Wir sind alle Schuld und auch ich habe meinen Teil dazu beigetragen. Aber wir können alle etwas tun – außer mir, dazu bin ich zu faul. Aber ihr seid zusammen stark und die Welt kann sich bessern, Geht arbeiten und trennt euren Müll. Nehmt euch die Zeit etwas zu tun, während ich zu Hause sitze und mir Apps herunterlade.

 

Danke schön!

 

Den zweiten Platz belegt Merve mit einem Liebesgedicht:

 

Merve – Sag nicht

Sag auf keinen Fall: Ich gehe.

Das ist eine 10 Jahre alte Ehe.

Zeiten gut, Zeiten schlecht.

Langsam, schnell

Dunkel, hell

Warm, kalt

Tage an denen es knallt

Sind ab jetzt unwichtig, unklar,

unangenehm, umzudrehn und zu flehen,

um zu gehen…

Sag beim Weggehen nicht,

dass du mich liebst

dass du nicht gehst

dass du mich weiterhin liebst…

war es so leicht, so einfach,

so schnell, so schmerzvoll,

so schmerzlos „Auf Wiedersehen“,

diese Buchstaben, mein Ende,

dein Anfang.

Ich bin in einer Sackgasse,

eine große Mauer vor mir, kann

nicht weiter gehen,

aber auch nicht zurückdrehen

vor meinen Augen mein Leben

so schnell

so schrecklich…

Du gehst jetzt,

ich bleibe

allein, verzweifelt, verletzt, unerträglich,

einsam, zerbrochen… aber immer noch verliebt

wie am ersten Tag wie ein kleines Kind.

Sag niemals, dass du gehst

Sag niemals, dass du musst

Sag niemals, dass du gehtst.

Du gehst, du gehst, aber warum, wieso, wohin, warum…

Sag beim Abschied niemals, dass du mich liebst…

Sag beim Abschied niemals, dass du mich hasst…

Sag beim Abschied nichts…

Sag beim Abschied leise zu mir in mein Ohr nur: Auf Wiedersehen…

 

 

Der dritte Platz ging an Andreas (in Zusammenarbeit mit Pascal). Er widmete seinen Text der „zweitbesten“ Stadt Deutschlands (natürlich NACH Mannheim J) – Berlin.

 

DANKE-DANKE-DANKE Frau Metz!